Bioökonomie in Deutschland
Im Folgenden bieten wir Ihnen einen (sicherlich unvollständigen) Überblick über die Entwicklungen und Akteure der Bioökonomie in Deutschland. Über Ergänzungen freuen wir uns.
Nationale Bioökonomiestrategie
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben ihre Aktivitäten im Bereich der Bioökonomie gebündelt und gemeinsam eine Gesamtstrategie der Bundesregierung für die Bioökonomie erarbeitet.
Hintergrund
Die Anfang des Jahres 2020 veröffentlichte Nationale Bioökonomiestrategie baut auf der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030 des BMEL sowie der Nationalen Politikstrategie Bioökonomie des BMBF auf. Sie bündelt die bisherigen Ziele und Maßnahmen der Bundesregierung, verbindet diese und bietet einen kohärenten Rahmen zur Umsetzung. Ziel ist die Förderung einer biobasierten, kreislauforientierten und nachhaltigen deutschen Wirtschaft. Innovationen spielen dabei eine zentrale Rolle.
Strategische Ziele
- Bioökonomische Lösungen für die Nachhaltigkeitsagenda entwickeln
- Potenziale der Bioökonomie innerhalb ökologischer Grenzen erkennen und erschließen
- Biologisches Wissen erweitern und anwenden
- Ressourcenbasis der Wirtschaft nachhaltig ausrichten
- Deutschland zum führenden Innovationsstandort der Bioökonomie ausbauen
- Gesellschaft einbinden, nationale und internationale Kooperationen intensivieren
Regionale Strategien
Neben dem Freistaat Bayern gibt es bisher nur in Baden-Württemberg eine dezidierte Bioökonomiestrategie. Eine vollständige, aktuelle Übersicht über die Entwicklung in allen Bundesländern finden Sie auf biooekonomie.de.
Baden-Württemberg
Die Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie für Baden-Württemberg” wurde 2019 beschlossen. Sie definiert sechs Handlungsfelder mit konkreten Maßnahmen:
- Unterstützender Rahmen für die Nachhaltige Bioökonomie
- Nachhaltige Bioökonomie im ländlichen Raum
- Nachhaltige Bioökonomie in industriellen und urbanen Räumen
- Vernetzung zwischen Räumen, Akteuren und Clustern
- Qualifizierung und Weiterentwicklung von Fachkräften
- Information und Dialog zur nachhaltigen Bioökonomie
Weitere Regionen
Auch auf lokaler und regionaler Ebene gibt es Strategien und Initiativen. Beispiele sind:
- Region Weser-Ems (Strategierat Bioökonomie, seit 2015)
- BioökonomieRevier im Rheinischen Revier
- Bioökonomie-Atlanten für das Mitteldeutsche und Lausitzer Revier
Akteure und Projekte in Deutschland
Viele Akteure und Projekte in Deutschland arbeiten an Themen und der Förderung einer Bioökonomie. Die Bayerischen Akteure finden Sie unter Übersicht zur Bioökonomie in Bayern.
Nationaler Bioökonomierat
Der Bioökonomierat berät die Bundesregierung bei der Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie. Er ist ein unabhängiges, ehrenamtliches Beratungsgremium. Im Dezember 2020 wurden 20 neue Mitglieder berufen, die die Themen der Bioökonomie weitgehend abdecken.
Bioökonomie.de
Bioökonomie.de ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und bietet viele Informationen und Nachrichten in unterschiedlichen Formaten an.
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) wurde 1993 gegründet. Sie koordiniert Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsprojekte im Bereich nachwachsender Rohstoffe und fungiert als Projektträger im Auftrag der Bundesregierung.
Projektträger Jülich
Der Projektträger Jülich unterstützt die Umsetzung von Forschungs- und Innovationsförderprogrammen auf Landes-, Bundes- und Europaebene. Er berät Antragsteller, begleitet Projekte und führt Erfolgskontrollen durch.
BioEconomy Cluster
Der BioEconomy Cluster vereint über 70 Unternehmen, Forschungsinstitute und Bildungseinrichtungen, die gemeinsam an Grundlagen einer biobasierten Wirtschaft arbeiten. Schwerpunkt ist die Region Sachsen-Anhalt.